Die Bürgerliste ruft zum Nachdenken auf
Seit einiger Zeit hat sich ein neuer Trend entwickelt. Hausbauer und Eigentümer neigen zu einer vermeintlich einfachen und „pflegeleichten“ Gestaltung ihrer Vorgärten. Dabei setzen sie auf Kies und Schotter. Grüne Pflanzen sind häufig Fehlanzeige geworden. Dabei stellt sich in mehreren Hinsichten die Frage, ob ein Schottergarten wirklich die Lösung sein sollte. Über Geschmack lässt sich grundsätzlich streiten – wobei sich auch Walsroder Bürger immer häufiger über die Ästhetik der Schottergärten beklagen. Vielmehr muss in diesem Bezug aber auch an unsere Umwelt, die Langzeitfolgen und die Pflege der Gärten gedacht werden.
Als Argument für einen Schottergarten wird gerne angebracht, dass die Pflege sehr viel einfacher sei als bei einer Bepflanzung mit Grünpflanzen und Rasen. Dies mag auf den ersten Blick und in den Anfangsmonaten auch so sein. Schnell wird aber auch der Kies von der Realität eingeholt, zeigt sich grün und von Laub bedeckt, „gar nicht mehr so schön“? Vor allem sollten wir aber in Zeiten des Klimawandels an unsere Natur denken. Insekten und Vögel finden immer weniger Nahrung. Zudem kann der Boden in den Vorgärten kein Wasser mehr aufnehmen und es kann nicht versickern. Also gelangt das Wasser in die Kanalisation, was übrigens deutlich teurer für den Hausbesitzer ist. Außerdem erreichten uns in den vergangenen Jahren auch in Norddeutschland immer heißere Sommer, in denen sich die Schottergärten immens aufheizen und nur sehr langsam zur Nacht wieder abkühlen.
Die Bürgerliste möchte daher in dieser Thematik zum Nachdenken aufrufen. Ist ein Schottergarten wirklich die schönere und pflegeleichtere Alternative?
Die ökologischen Fakten sind eindeutig und sollten berücksichtigt werden.
Wir begrüßen daher sehr das Vorgehen der Stadt Walsrode, die in den Bebauungsplänen neuer Wohngebiete das Anlegen von Schottergärten ausschließt.
Die Bürgerliste im Januar 2021